19. Oktober Hauptübung
Fürio – es brennt.
Während früher bei einem Brand die Glocken läuteten und Meldeläufer durchs Dorf liefen, hatten es die Verantwortlichen der Aarburger Feuerwehr wesentlich einfacher, ihre Leute für die Hauptübung aufzubieten: Sie schrieben eine Mail. Bei der Hauptübung erfolgt nämlich keine Alarmierung, der Zeitpunkt ist bekannt, das Übungsobjekt jedoch nicht.
Bei der Hauptübung geht es in erster Linie darum, das Zusammenspiel aller Abteilungen der Feuerwehr zu üben, werden doch während des Jahres die Abläufe meist abteilungsintern trainiert. Die Übungsleiter kontrollieren die Schnittstellen, den Umgang der Angehörigen der Mannschaft mit dem zur Verfügung stehenden Material sowie das Führungsverhalten des Kaders und der Gruppenführer
Vor dem Depot orientiert der Ausbildungsverantwortliche, Marco Eggenschwiler, dass an der Bahnhofstrasse in Aarburg in einer Küche ein Brand ausgebrochen sei. Bald ist der Einsatzleiter, Vizekommandant Marc Oesch, vor Ort und nimmt beim ehemaligen Gasthof Falken einen ersten Augenschein und trifft entsprechende Entscheidungen. Aus dem Fenster der Küche tritt Rauch aus, das Treppenhaus ist ebenfalls voller Rauch. Der Rauch hat Bewohnern des Hauses den Fluchtweg abgeschnitten. Sie stehen an den Fenstern anderer Räume und rufen um Hilfe.
Schon trifft als erstes Fahrzeug das Tanklöschfahrzeug ein, die ersten Leitungen werden angehängt, die Leiter abgeladen. Die Verkehrsgruppe sperrt die Bahnhofstrasse einseitig und regelt den Verkehr. Zwei Atemschutztrupps dringen in das Gebäude ein und retten eine stark hustende Person aus dem Gebäude. Die sonst unverletzte Person wird der Sanität übergeben, welche beim Central ein Verwundetennest eingerichtet hat und dort die geretteten Personen betreut. Über Leitern werden weitere Personen evakuiert. Auch diese erhalten bei der Sanität eine Erstbetreuung. Der Atemschutz hat inzwischen das Feuer in der Küche erfolgreich bekämpft und mit einem Gebläse den Rauch aus dem Treppenhaus geblasen. Nach rund 50 Minuten kann Einsatzleiter Oesch das Ende der Übung verkünden. Es beginnt das Retablieren des Materials.
Bei der Übungsbesprechung kann Marco Eggenschwiler den 55 anwesenden Angehörigen der Feuerwehr ein gutes Zeugnis ausstellen und ein positives Fazit ziehen: Sowohl die Mannschaft als auch das Kader haben gut gearbeitet. Dennoch gibt es einige Dinge, die verbessert werden müssen. Diese werden in die Ausbildungsplanung für das kommende Jahr aufgenommen. Zwei Gemeinderäte und einige Zuschauer haben das Geschehen mit Interesse verfolgt und gesehen, dass die Feuerwehr Aarburg einen guten Ausbildungsstand hat und für kommende Aufgaben gewappnet ist.
Text und Fotos: Heinz Hug, Aarburg